Deutsche Rentenversicherung

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Vorgehen bei Reha-Ablehnung/Widerspruch

Wie können Sie Ihren Patienten helfen, wenn der Reha-Antrag aus medizinischen Gründen (den sogenannten persönlichen Gründen) abgelehnt wurde, obwohl Sie eine Rehabilitation für angezeigt halten, Ihre Patientin/Ihr Patient diese auch durchführen möchte und alle Unterlagen komplett und vollständig eingereicht wurden?

Vor dem Einlegen eines Widerspruches sollten Sie mit Ihren Patienten folgende Fragen klären:

  • Ist die Diagnostik tatsächlich abgeschlossen? Wurde auch eine fachärztliche (Mit)-Behandlung durchgeführt?

    Manchmal ergeben sich hieraus ja andere Therapiegesichtspunkte, die eine Rehabilitation nicht mehr erforderlich machen.

  • Besteht tatsächlich Reha-Bedarf, d.h. benötigt Ihr Patient eine multimodale, interdisziplinäre Behandlung?
    Ein intensivierter Bedarf an Krankengymnastik allein rechtfertigt eine Rehabilitation nicht.

  • Sind ambulante Therapiemaßnahmen ausgereizt? Wurde überhaupt eine ambulante Therapie durchgeführt?

    Dies ist immer auch eine Voraussetzung für eine Rehabilitation. Oft ist es hilfreich, wenn Sie die bereits durchgeführte Therapie genau aufschlüsseln und uns mitteilen.

  • Ist Ihr Patient/Ihre Patientin überhaupt reha-fähig?

    Bettlägerigkeit und das Vorliegen eines (höheren) Pflegegrades, Orientierungslosigkeit oder auch die permanente Anwesenheit einer Betreuungsperson lassen hieran Zweifel aufkommen. Auch bei einer schweren Depression mit Suizidgefahr, einer hochgradigen Anorexie mit einem Body Mass Index < 15 kg/m², dem Vorliegen großer, offener Wunden oder einer z. B. operationsbedingten Immobilität bzw. fehlenden Belastungsfähigkeit der Extremitäten ist eine Reha-Fähigkeit nicht gegeben.

    Bei einer Besiedlung mit multiresistenten Erregern, wie z. B. MRSA, müssen die Reha-Fähigkeit und die Klinikauswahl im Einzelfall geprüft werden.

  • Soll die Rehabilitation innerhalb von vier Jahren erneut wegen der gleichen Erkrankung erfolgen?

    Dann ist es für uns wesentlich, dass Sie ausführlich darlegen, welche Therapie zwischenzeitlich erfolgte und warum die ambulante Fortsetzung dieser Therapie medizinisch nicht ausreicht. Wichtig ist dann auch, dass Sie gegebenenfalls die zwischenzeitliche Progredienz der Erkrankung ausführlich schildern.




Das sollten Sie unbedingt beachten:

Benennen Sie im Widerspruch-Schreiben die medizinischen Beweggründe. Paragraphenaufzählung oder Standardfloskeln helfen nicht.

Entwickeln Sie ein plastisches Bild Ihrer Patientin oder Ihres Patienten und ihrer/seiner Probleme durch Darstellung der tatsächlichen Funktionseinschränkungen mit Beschreibung der Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Arbeit.

Stellen Sie die bisherige Therapie ausführlich dar.